Zwei Italiener sichern Weinheim zwei Matchpunkte gegen TK Kurhaus Lambertz Aachen

Gäste siegen mit Davis-Cup Spielern Struff und Pütz

Weinheim, 15. Juli 2019. Zweites Heimspiel des fläsh TC Weinheim 1902. Auf dem Papier war der haushohe Favorit von vorn herein klar: Der TK Kurhaus Lambertz Aachen kam wie angekündigt mit Jan-Lennard Struff, der Nummer 33 der Welt und seinem Davis-Cup-Doppelpartner Tim Pütz. Außerdem an Bord: der Belgier Steve Darcis, der spanische Sandplatzspezialist Carlos Taberner und der deutsche Doppelspezialist Nils Langer. Auf Weinheimer Seite war erstmals in dieser Saison Yannick Hanfmann dabei. An Position 2 spielte Andrea Arnaboldi, gefolgt von Luca Vanni und Renzo Olivo in den Einzeln.

Zerschmettert liegt der Schläger von Steve Darcis am Rande des Platzes. Der Belgier, auf der Weltrangliste schon einmal unter den Top 40 der Welt, hatte mit einer Niederlage gegen Weinheims Andrea Arnaboldi ganz offensichtlich nicht gerechnet. Wie schon bei seinen ersten beiden Einsätzen für den Bundesligisten fläsh TC Weinheim 1902 begeisterte der Italiener mit großem Kampfgeist und zeigte sich erneut in bestechender Form. „Es war ein hartes Match, bei dem ich am Ende die bessere Lösung hatte, um den Sieg nach Hause zu bringen“, so der Neuzugang der Nord-Badener.

1:3 lag er im ersten, 2:5 im zweiten Satz bereits zurück. Doch beide Male kämpfte er sich zurück, drehte das Spiel und gewann schließlich mit 6:3, 7:5. „Ich habe nicht gut begonnen, mich aber immer weiter gesteigert“, freute sich Arnaboldi, der vor acht Jahren schon einmal gegen Darcis gespielt – und glatt verloren hat.

Eine klasse Partie zeigte erneut Weinheims Neuzugang Renzo Olivo, der bei der 1:5-Niederlage gegen den Rochusclub Düssledorf am Freitag in einem hochklassigen Match den Ehrenpunkt holte. Der Argentinier hatte am Sonntag allerdings das Pech, das seinem Gegenüber Tim Pütz einfach alles gelang. Beeindruckend vor allem die Netzangriffe des Davis-Cup-Spielers. Doch Olivo blieb auch nach dem verlorenen ersten Satz dran, kämpfte aufopferungsvoll. Am Ende hatte er gegen Pütz mit 2:6, 6:7 das Nachsehen, der einfach einen Sahnetag erwischt hatte.

Yannick Hanfmann gegen Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff

Mit Spannung erwartet wurde von den zahlreichen Fans die Partie der Topgesetzten: Weinheims Yannick Hanfmann gegen Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff. Hanfmann kam mit einem Turniersieg im Rücken selbstbewusst an die Bergstraße und hatte im ersten Durchgang gegen Deutschlands zweitbesten Tennisspieler durchaus Chancen, konnte sie aber nicht nutzen. 7:5 ging der erste Satz an Struff. Im zweiten Durchgang war die Partie lange ausgeglichen, dann gelang Hanfmann das entscheidende Break und der vom Weinheimer Publikum umjubelte Satzausgleich. Im entscheidenden Championstiebreak gelang es dann dem Aachener noch eine Schippe drauf zu legen. Er ließ Hanfmann, der nach der Partie nicht ganz mit sich zufrieden war, keine Chance und entschied den Matchtiebreak deutlich mit 10:2 für Aachen.

Jubeln konnte auch der zweite Italiener im Team: „Ich kann noch Tennis spielen“, freute sich Luca Vanni nach seinem großen Fight gegen Carlos Taberner. Im Gegensatz zum Spiel in Düsseldorf am Freitag kam der Aufschlag des Mannes aus der Toskana. Mit einem Urschrei feierte er seinen überzeugenden 6.4, 6:4-Sieg gegen den spanischen Sandplatzspezialisten. Gute drei Monate nach seiner Knie-Operation ist Vanni wieder voll da.

Bei der bärenstarken Besetzung der Aachener war die Punkteteilung nach den Einzeln ein großer Erfolg. Dass die Aachener ihr Davis Cup Doppel nicht gemeinsam auf den Platz schicken würden, hatten die Weinheimer geahnt. Ist doch jeder für sich eine Größe und kann den Partner mitziehen. Hanfmann und Moritz Baumann hielten gegen Struff/Langer lange gut mit, mussten sich am Ende knapp mit 4:6 und 6:7 geschlagen geben. Auch Vanni/Arnaboldi gaben gegen Pütz/Darcis alles, verloren aber 3:6. 3:6, sodass die Aachener mit einem 4:2-Sieg im Gepäck nach Hause fahren konnten.

Am kommenden Sonntag geht es für die Weinheimer zum Derby zu GW Mannheim. Die Chancen stehen gut, dass dort wieder Dominic Thiem aufschlagen wird. Im Vorjahr waren rund 4500 Zuschauer des Baden-Derbys. Astrid Wagner

Impressionen vom Heimspieltag